Willkommen bei der Rotax Max Challenge Germany
Heidenau adac
17. März 2014

Am 16. März 2014 feierte die ROTAX MAX Challenge Germany eine Premiere: Erstmals veranstaltete die populäre Single-Brand-Serie einen eigenständigen Winterpokal. Über mangelnde Resonanz konnte sich ROTAX-Importeur und RMC-Chef Andreas Matis nicht beklagen – auf Anhieb konnte man mit rund 110 Teilnehmern aufwarten.

Und auch das Wetter spielte trotz des angekündigten Wintereinbruchs mit. Begleitet von frischen Temperaturen zeigte sich hin und wieder sogar die Sonne. Bis auf ein paar Regentropfen am Samstagmorgen blieb es das gesamte Wochenende trocken auf dem Erftlandring in Kerpen.

Das freute die Teilnehmer ebenso wie die Veranstalter-Crew. Immerhin bot der Winterpokal perfekte Trainings- und Testvoraussetzungen für den in rund einem Monat später an selber Stelle stattfindenden Saisonstart der ROTAX MAX Challenge Germany. Erstmals wurden auch die für 2014 beschlossenen Änderungen angewendet: Hierzu zählten die Einführung der Race-Control und die Streichung der bisherigen Cup-Klassen. Beim Winterpokal gab es jeweils nur noch eine Klasse für Junioren und Senioren. Der gewonnene zeitliche Spielraum wurde für das Austragen von Heats genutzt. Neben den Junioren und Senioren kamen auch die DD2-World-Fahrer in den Genuss von Vorläufen.

Micro / Mini: Siege für Urbaniak und Krupper

Versuchsweise traten die Nachwuchsklassen der Micro- und Mini-Fahrer beim Winterpokal erstmals zusammen in einem Rennen mit getrennter Wertung an. Das beachtliche Feld, bestehend aus 21 Piloten, lieferte eine spektakuläre Show ab und sorgte für staunende Gesichter auf den Zuschauerrängen. Denn trotz erheblicher Leistungsunterschiede beider Klassen bewiesen die Jüngsten der RMC enorme Übersicht und fairen Sport.

Bei den Mini-Piloten führte zu keiner Zeit ein Weg an Szymon Urbaniak (URB Racing) vorbei. Der Pole bestimmte vom Zeittraining an das Geschehen und gewann im Prefinale vor dem letztjährigen Micro-Vizemeister Nils Meyer (BW Kartteam) und Titus-Shanghai Schmidli. Auch im Finale ließ sich Urbaniak die Butter nicht vom Brot nehmen und machte den Doppelsieg perfekt. Dahinter komplettierten Schmidli und Meyer das Podium.

Die Micro-Fahrer sahen mit Maximilian Krupper (Team Scheider) einen gut aufgelegten Vorjahresmeister, der von der Pole-Position aus beide Rennen für sich entscheiden konnte. Ihm auf den Fersen war Luis Laurin Speck (Nintendo Team Scheider), der jeweils als Zweiter die Zielflagge sah. Platz drei holte sich in beiden Rennen Lennart Wolf (Kremer Kartteam).

Junioren: Robert Kindervater feiert Finalsieg

Lokalmatador Luca Wollgarten (KSM Racing Team) gab im Zeittraining der 24 Junioren den Ton an. Ohne Trainingsmöglichkeit am Samstag spielte er seinen Heimvorteil im Qualifying aus und markierte die Bestzeit vor John Kevin Grams (RS Competition) und Robert Kindervater (Ratisbona Motorsport). Doch in den Vorläufen lief es nicht rund für den Pole-Setter. In mehrere Rangeleien verwickelt rutschte Wollgarten auf Position fünf zurück, während Grams sich mit zwei Siegen an die Spitze katapultierte.

Im Prefinale hatte Grams vergleichsweise leichtes Spiel. Er verteidigte seine Position am Start und profitierte in der Folge vom Kampf hinter sich. Dort balgten sich Robert Kindervater, Tim Mika Metz (KV-Oppenrod) und Luca Wollgarten um die Positionen. Das bescherte dem Führenden schnell einen sicheren Abstand, den Grams auch kontrolliert ins Ziel brachte. Dahinter setze sich Wollgarten nach 13 Runden auf Rang zwei durch und verdrängte Metz und Kindervater auf die weiteren Plätze.

Kein leichtes Spiel hatte Grams im Finale: Schon am Start musste er Kindervater und Wollgarten passieren lassen und geriet zusätzlich unter Druck vom Viertplatzierten Metz. Das Führungsquartett setzte sich im Verlauf der 17 Rennrunden weit vom Rest des Feldes ab und machte den Sieg unter sich aus. Die stärksten Nerven hatte dabei Robert Kindervater. Der Youngster wehrte alle Angriffe seiner Verfolger bravourös ab und kreuzte mit nur 0,121 Sekunden Vorsprung als Sieger den Zielstrich. Auf Position zwei setzte sich Grams durch, wobei auch er nur einen Wimpernschlag vor Metz und Wollgarten abgewinkt wurde.

Senioren: RS Competiton dominiert – Gruber gewinnt

Das mit 35 Teilnehmern größte Feld des Wochenendes stand ganz im Zeichen eines Teams: Die deutsch-dänische Tony Kart-Vertretung RS Competiton um Robert Schlünssen und Ken Nielsen legte die Messlatte enorm hoch. In sämtlichen Sitzungen gab man den Ton an, wodurch teilweise bis zu fünf RSC-Piloten die Spitze einnahmen.

Den Anfang machte der letztjährige RMC-Junior-Champion Glenn Rupp (RS Competition), der sich vor seinem dänischen Teamkollegen und ehemaligen DKM-Piloten Martin Henckel Mortensen die Bestzeit im Zeittraining sicherte. Auch in den Heats behauptete das RSC-Duo seine Vormachtstellung, die durch Philip Vollstedt und Benjamin Bailly (beide RS Competition) auf den Plätzen drei und vier noch untermauert wurde.

Entsprechend dominant ging es im Prefinale weiter, das Rupp deutlich vor seinen Stallgefährten Bailly, Mortensen und Vollstedt gewann. Dem nicht genug kam auch der Fünftplatzierte Michael Gruber aus den Reihen der RSC-Talentschmiede. Im Finale wurde die Luft jedoch dünner: Zunächst erwischte er Mortensen, der nach wenigen Führungsmetern sein Rad verlor und von der Strecke kreiselte. Rupp konnte dem strauchelnden Teamkollegen noch so eben ausweichen, musste die Spitze aber an Gruber abtreten und auch den mehrfachen RMC-Champion Simon Wagner (M-Tec Praga Racing) vorbeilassen. Fortan hatte Gruber alle Hände voll zu tun, sich gegen Wagner und Rupp zur Wehr zu setzen. Rundenlang verteidigte er die Spitze tapfer gegen die Verfolger – letztlich mit Erfolg: Mit knappem Vorsprung sicherte sich der Rietenauer den Sieg vor Rupp, der Wagner noch kurz vor Schluss auf Platz drei verdrängte.

DD2 Masters: Überraschungssieger Jochen Merker

Carsten Erpenbach (3G Racing) setzte im DD2 Masters die erste Bestmarke und fuhr mit fast drei Zehntelsekunden Vorsprung auf die Pole-Position. Dass das kein Zufall war, bewies der Kölner auch im Prefinale, das er souverän vor Jochen Merker (Kartsport-Klimm) gewann. Platz drei ging an Michael Becker (KSM Racing Team), der nach einem Dreher an das Ende des Feldes zurückgefallen war und sich mit einer starken Aufholjagd und der schnellsten Rennrunde wieder nach vorne arbeiten konnte.

Im Finale konzentrierte sich der Kampf um den Sieg erwartungsgemäß auf das Duell zwischen Erpenbach und Becker. Das Duo sollte die Erwartungen nicht enttäuschen und zeigte über die gesamte Renndistanz einen packenden Schlagabtausch. Erst als sich Erpenbach auf der Start-Ziel-Geraden verschaltete, nutzte Becker den Fehler seines Konkurrenten, um sich an die Spitze zu setzen. Als es in die letzte Runde ging, setzte Erpenbach alles auf eine Karte und blies zum Schlussangriff. Doch Becker hielt dagegen, was letztlich für beide in der Wiese endete. Während Becker das Rennen komplett beenden musste, rettete Erpenbach noch Platz drei ins Ziel.

Vorne konnten zwei Fahrer ihr Glück nicht fassen: Jochen Merker erbte in letzter Minute seinen ersten Sieg und Tanju Yildiz schaffte zum ersten Mal den Sprung auf das Podium. Für den Letztgenannten folgte aber nur kurze Zeit später die Hiobsbotschaft: Sein Motor entsprach nicht den technischen Bestimmungen, was den nachträglichen Wertungsausschluss zur Folge hatte. „Das war natürlich keine böse Absicht. Der Motor war einfach schon zu alt und das Spaltmaß hat nicht mehr gestimmt. Wie gewonnen, so zerronnen“, zeigte sich Yildiz sportlich, der seine Position an Erpenbach abtreten musste. Placido Andrisani (Kartschmie.de) schaffte am Ende als Dritter den Sprung auf das Podium, nachdem er im Prefinale noch mit Kühlerdefekt ausgeschieden war.

DD2: Haida und Schirmer teilen sich Finalsiege

Für eine Überraschung sorgte Marco Göttler im Zeittraining der Königsklasse. Der Mach1-Pilot fuhr die Bestzeit und etablierte sich damit vor der teilweise international erprobten Konkurrenz. Und auch im ersten Vorlauf unterstrich er seine Leistung, indem er den Heat gewann. Erst im zweiten Qualifikationsrennen schwächelte er, rutschte im Zwischenklassement auf Position fünf ab und sollte in den Finalrennen keine entscheidende Rolle mehr spielen.

Das galt nicht für Marcel Schirmer (Ratisbona Motorsport). Der Euro Challenge-Teilnehmer bugsierte sich nach den Heats an die Spitze und galt als Favorit auf den Prefinalsieg. Doch das Rennen sollte zu einer wahren Hatz werden: Während Schirmer zunächst die Führung verteidigte, formierte sich dahinter eine neunköpfige Verfolgermeute, bestehend aus Maximilian Fleischmann (Rotax Praga Racing), Sascha-Pio Haida (Flandria Competition Kart), Alessio Curto (Kartsport-Klmm), Leon Wippersteg (Team Scheider), Marco Göttler, Luka Kamali (TAD Racing), Kai Honne (Rotax Praga Racing), Jannik Jendrzejzyk (Nees Racing) und Nicholas Hille (DMV Team TOM-TECH). Zehn Piloten lieferten sich somit ab der Rennmitte eine sehenswerte Schlacht um die Positionen und spulten im D-Zug-Verfahren ihre Runden ab. Mit dem besten Schlussspurt glänzte letztlich Sascha-Pio Haida, der sich mit dem Bruchteil weniger Sekunden vor Alessio Curto und Marcel Schirmer den Sieg sichern konnte.

Ruhiger ging es im Finale zur Sache. Prefinalsieger Haida konnte die erste Führungsarbeit leisten, musste aber in der zweiten Runde Schirmer passieren lassen. Letzterer setzte sich daraufhin Meter um Meter ab und sah am Ende mit Respektabstand als Sieger die Flagge. Hinter dem Kosmic-Piloten stritten sich derweil Haida, Fleischmann und Curto um die Ehrenplätze. Erst als Curto sein Kart mit technischen Problemen in die Box manövrierte, waren die Plätze bezogen und Fleischmann lief als Zweiter vor Haida ein.

RMC-Chef Andreas Matis war am Abend sehr zufrieden mit der Premiere des RMC-Winterpokals: „Im Vorfeld konnten wir nicht absehen, ob unsere Idee gut angenommen wird. Die Teilnehmerzahlen waren aber sehr erfreulich. Auch unsere Änderungen haben sich bewährt: Die Race-Control war ein wichtiger Schritt und erhöht die Fairness und damit auch die Sicherheit. Die neue Klasseneinteilung und das Fahren von Heats ist gut angekommen und letztlich hat sich auch unser Zeitplan bewährt. Im Hinblick auf die Saison werden wir die Micros und Minis aber wieder getrennt starten lassen.“

Jetzt freut sich die ROTAX MAX Challenge Germany auf den Saisonstart am 20. April 2014 in Kerpen. Über 170 Einschreibungen liegen bereits vor, was eine spannende Saison 2014 verspricht.