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25. Juni 2018

Nach einer siebenwöchigen Pause ging es am 23. und 24. Juni 2018 für die ROTAX MAX Challenge Germany mit dem zweiten Saisonlauf weiter: Dafür reiste Deutschlands größte Single-Brand-Serie auf den 1.107 Meter langen Erftlandring nach Kerpen, wo nicht weniger als 130 Fahrerinnen und Fahrer in den sechs Klassen der Micros, Minis, Junioren, Senioren, DD2 Masters und DD2 gegeneinander antraten.

Die Traditionsstrecke erwies sich bei teilweise herbstlichen Wetterbedingungen einmal mehr als Schauplatz spannender, aber auch sehr spektakulärer Rennen, die nicht immer ohne Zwischenfälle ausgingen …

Micro: Drei Rennen – drei Sieger
Gewohnt eng ging es in der Nachwuchsklasse der Micros zur Sache. Die Jüngsten der RMC lieferten sich zu jeder Zeit spannende Kämpfe um den Sieg, was sich letztlich auch im Ergebnis widerspeigelte: So gewann der Trainingsschnellste Max Reis (Nees Racing) den ersten Durchgang, bevor Tabellenführer und Auftaktsieger Enrico Förderer (Beule Kart Racing Team) im zweiten Rennen zuschlug. Im Fotofinish und mit einem Vorsprung von nur 0.022 Sekunden setzte sich im letzten Lauf Rafael Baltzer (Beule Kart Racing Team) durch, der damit auch vor Max Reis und Enrico Förderer die Tageswertung gewann. Letztgenannter hatte den möglichen Tagessieg im letzten Rennen verspielt, als er wegen eines verlorenen Kettenschutzes mehrfach die Box ansteuern musste. Zugleich verlor der Sodi-Pilot entscheidende Meisterschaftspunkte und auch die Gesamtführung im Championat. Hier liegt nun Max Reis an der Spitze der Meute.

Mini: Valentin Kluss setzt sich durch
Kerpen erwies sich als gutes Pflaster für Valentin Kluss (Nees Racing). Der Maranello-Youngster setzte die Bestzeit im Zeittraining. In den Rennen fand er seinen härtesten Gegner in Farin Megger (Kartschmie.de). Der Mach1-Fahrer siegte im ersten Rennen, fiel aber wegen einer Zeitstrafe auf Platz zwei zurück, wodurch Kluss letztlich doch noch den Sieg holen konnte. Im zweiten Durchgang schlug Megger zurück. Der letztjährige Micro-Pilot holte sich seinen ersten Mini-Triumph vor Teamkollege Karim Baig (Kartschmie.de) und Valentin Kluss. Die Entscheidung um den Tagessieg musste nun der dritte Lauf des Wochenendes bringen und hier lieferten sich Megger und Kluss ein rundenlanges Duell, das erst in der vorletzten Kurve entschieden wurde: Kluss nutzte eine Lücke und kreuzte knapp vor Megger als Renn- und Tagessieger den Zielstrich. Hinter den beiden Duellanten komplettierte Karim Baig als Dritter das Podium der Tageswertung.

 Valentin Kluss gewann bei den Minis.

Junioren: Siege für Dani van Dijk und Ben Dörr
Dem 32-köpfigen Feld der Junioren drückte Dani van Dijk (DR) seinen Stempel auf. Der Gaststarter war der schnellste Mann im Qualifying und bestätigte diese Performance auch in den Rennen. Trotz harter Gegenwehr und mehrfacher Führungswechsel konnte sich der Niederländer die Siege in den ersten beiden Rennen sichern. Danach genügte ihm ein zweiter Platz im letzten Durchgang, um sich auch in der Tageswertung an der Spitze zu behaupten. Den Sieg im dritten Rennen holte sich Ben Dörr (Dörr Motorsport), der in Kerpen mit EM-Sieger Hannes Janker einen prominenten Mechaniker zur Seite hatte. Die Arbeit der beiden trug offensichtlich Früchte, denn neben dem Laufsieg fuhr Dörr auch einen zweiten und dritten Rang ein, stand auf Rang zwei der Tageswertung und übernahm als bester RMC-Stammfahrer die Führung in der Meisterschaft.
Ein Ausrufezeichen setzte außerdem Finn Gehrsitz (JJ Racing), der sein bestes Junior-Ergebnis erzielen konnte. Als Dritter, Zweiter und Vierter gelang ihm erstmals der Sprung auf das Podium der Junioren-Klasse. Damit verdrängte er seinen Teamkollegen und bislang Gesamtführenden Vincent France (JJ Racing) auf den undankbaren vierten Platz im Kerpener Endergebnis.

Die Junior Sieger Dani van Dijk und Ben Dörr.

Senioren: Heinrich gewinnt nach turbulenten Rennen
Mit 33 Fahrerinnen und Fahrern stellten die Senioren das größte Feld des Wochenendes. An der Spitze der Horde etablierte sich im Zeittraining Jan Heinen (3G Racing) mit einer Traumrunde von 45.078 Sekunden. Der FA-Pilot war dabei fast vier Zehntelsekunden schneller als der Rest. Wer nun aber dachte, dass Heinen in den Rennen einen Durchmarsch hinlegen würde, hatte sich getäuscht: In allen drei Läufen lagen die Piloten extrem dicht beieinander und es gelang niemandem, sich einen klaren Vorteil zu verschaffen. Doch wo gehobelt wird, da fallen Späne – und so kam es unglücklicherweise auch zu einer Vielzahl von Rangeleien und unsportlichen Aktionen. Insgesamt 25 Zeitstrafen verhängte die Rennleitung im Verlauf der drei Läufe, aus welchen am Ende Fabian Bock (Woik Motorsport), Dorian Heinrich (RS Competition) und Jan Heinen als Sieger hervorgingen. In der Tageswertung konnte Heinrich am Abend über den Sieg jubeln, während Heinen als Zweiter auf das Podium stieg. Rang drei ging an Dennis Siemens (KR), der damit sein bestes Senioren-Ergebnis erzielen konnte.
Ein Waterloo erlebte Auftaktsieger Phil Dörr (Dörr Motorsport). Als Tabellenführer angereist, lag er im ersten Rennen auf Podiumskurs, bevor ihn eine Kollision von der Strecke bugsierte. Auch im zweiten Rennen landete der Favorit wegen einer Rangelei im Hintertreffen. Dem nicht genug, wurde er im letzten Lauf in einen folgenschweren Startunfall verwickelt, bei welchem er unglücklich am Helm getroffen wurde. Daraufhin wurde der Butzbacher mit einem Hubschrauber zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Die Entwarnung folgte schnell: Mit einer Gehirnerschütterung konnte er die Klinik noch am Abend wieder verlassen.

Senior Sieger Dorian Heinrich.

DD2 Masters: Thomas Piert räumt ab
Im Feld der „Alten Herren” führte kein Weg an Thomas Piert (Praga Official Racing Team Germany) vorbei. Der Sankt Augustiner ließ bei seinem Heimspiel nichts anbrennen: Nach der Trainingsbestzeit holte sich der zweifache Weltfinalteilnehmer einen kontrollierten Dreifachsieg und stand damit auch in der Tageswertung ganz oben auf dem Podest. Hinter dem Praga-Piloten fand auch Patrick Weinstock (FM Racimng) zurück in die Erfolgspur. Nach technischen Problemen beim Auftakt hatte der letztjährige RMC-Open-Gewinner in Kerpen den zweiten Platz fest abonniert und meldet sich ebenso wie Piert im Kampf um den Meistertitel zurück.

Apropos Meister: Mit Tommy Helfinger (Praga Official Racing Team Germany) war auch der Titelverteidiger in Kerpen am Start. Der Kronauer zeigte mit Rang drei in allen Sitzungen, dass er auch diese Saison ganz vorne mitmischen kann. Aufgrund beruflicher Prioritäten wird Helfinger allerdings nicht die ganze Saison bestreiten und den Gesamtsieg der Konkurrenz überlassen. Um die Meisterkrone möchte auch Timo Haug (Swiss Hutless Karts) ein Wörtchen mitreden. Doch der Auftaktsieger strauchelte in Kerpen gewaltig: Eine Disqualifikation nach dem Zeittraining und mehrfache technische Problem in den Rennen bescherten ihm nur eine geringe Punkte-Ausbeute.

DD2: Niklas Gränz setzt Siegserie fort
In Kerpen knüpfte Niklas Gränz (Nees Racing) dort an, wo er beim Auftakt in Genk (BE) aufgehört hatte: Abgesehen vom Zeittraining, in welchem Patrick Lipinski (Beule Kart Racing Team) die Nase vorn hatte, war Gränz das Maß der Dinge. Der amtierende Vizemeister gewann souverän alle drei Wertungsläufe und bleibt damit ungeschlagen. Mit dem absoluten Punkte-Maximum auf dem Konto lässt sich die Saisonhalbzeit beruhigt angehen.
Hinter dem Titelfavoriten ging es dafür deutlich enger zur Sache: In Kerpen holten sich Patrick Lipinski und Marco Göttler (Mach1 Motorsport) die hartumkämpften Ehrenplätze, während Max Fleischmann (FM Motorsport) als bislang schärfster Podestkandidat nicht über Rang neun in der Tageswertung hinauskam.

Ungeschlagen DD2 Pilot Niklas Gränz.

 

Ihre nächste Station macht die ROTAX MAX Challenge Germany im hessischen Oppenrod. Die Motorsport-Arena Stefan Bellof wird die Serie am 14. und 15. Juli 2018 zum dritten Meisterschaftslauf begrüßen. Gleichzeitig wird das Rennen auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn die Saisonhalbzeit markieren und den Kreis der Titelfavoriten weiter einengen.