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5. Oktober 2021

Die RMC Meister

Auf dem Vogelsbergring ist am 2. und 3. Oktober 2021 die Jubiläumssaison der Rotax MAX Challenge Germany zu Ende gegangen. Nach Rennen in Wackersdorf, Mülsen und Kerpen erlebte die populäre Single-Brand-Kartrennserie, die seit 20 Jahren in Deutschland ausgetragen wird, einen spannenden Abschluss mit einigen Überraschungen. Rund 90 Fahrerinnen und Fahrer kämpften in Hessen um die letzten Punkte und Pokale, wobei die Meisterschaftsentscheidungen und die Vergabe der Weltfinaltickets natürlich im Fokus standen. In fünf der sechs Rotax-Kategorien war die Entscheidung noch nicht gefallen. Und als wenn dies noch nicht genug Brisanz versprach, sorgte auch noch das Wetter für eine besondere Herausforderung. Nach sonnigen Bedingungen am Samstag erschwerten am Sonntag immer wiederkehrende leichte Regenschauer die Reifenwahl und verwandelten den erst im Frühjahr frisch gelegten Asphalt der 1.038 Meter langen Strecke in eine wahre Rutschbahn …

Micro: Enger geht es nicht

Bei den Jüngsten der RMC Germany bahnte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Gesamtführenden Noah Janssen (FM Racing) und seinem Verfolger Niklas Cassarino (DJS Racing) um den Meistertitel an. Letztgenannter machte auch von Beginn an deutlich, dass er den Gesamtsieg fest im Visier hatte: Mit der Bestzeit im Qualifying und zwei Siegen in den Heats ging Casssarino als Favorit in den Finaltag. Und auch in den Hauptrennen kam er mit den wechselnden Bedingungen am besten zurecht. Am Ende stand ein erkämpfter Doppelsieg für den Youngster zu Buche. Hinter dem Tagessieger holten sich Carlos Nees (Nees Racing) und Titelfavorit Noah Janssen die Ehrenplätze auf dem Podium. Am Abend wurden die Rechenschieber gezückt, denn in der Meisterschaft wurde es aufgrund der Streichergebnisse extrem eng: Punktegleichstand! Damit musste die Anzahl der Siege entscheiden und hier hatte letztlich Cassarino einen Erfolg mehr auf dem Konto, womit er sich als neuer Champion feiern lassen durfte.

Mini: Dawid Giruc feiert Tagessieg

Klein aber fein war das Feld der Minis zum Saisonfinale. In der Abwesenheit des schon vorzeitig als Meister feststehenden Mikka Trapp (Nees Racing) verblieben nur fünf Minis, die den Kampf in Wittgenborn aufnahmen – das aber sehr ausgeglichen: Nachdem Dawid Giruc (Sodi) im Zeittraining vorn lag, übernahm Matthias Schulte (Nees Racing) nach den Vorläufen das Regiment. Im ersten Finale mischte leichter Regen die Karten neu, was Kenyan Washington (Nees Racing) zu nutzen wusste. Der Maranello-Pilot bewies das beste Fingerspitzengefühl und feierte seinen ersten Saisonsieg. Im zweiten Finale meldete sich schließlich Dawid Giruc zurück. Er kreuzte als Erster den Zielstrich und stand letztlich auch als Tagessieger ganz oben auf dem Podium. Zweiter wurde Kenyan Washington vor Alexander Klügel (Kartschmie.de), der sich damit auch den Vizetitel sichern konnte.

Junioren: Wetter sorgt für dramatische Finalrennen

Der Gesamtführende Farin Megger (JJ Racing) schien von Beginn an nichts dem Zufall überlassen zu wollen: Er markierte die Trainingsbestzeit und blieb auch nach den Heats ungeschlagen an der Spitze. Doch am Sonntag wendete sich das Blatt für den Titelfavoriten. Aufgrund der unsicheren Wetterlage warteten mehrere Piloten zu lange mit ihrer Reifenwahl und verpassten die Schließung des Vorstarts – darunter ausgerechnet die beiden Titelrivalen Farin Megger und Nikita Gense (Beule-Kart Racing-Team), die gemeinsam in der ersten Startreihe hätten stehen sollen. Den Regeln nach mussten sie dem Feld hinterherstarten. Die große Punkte-Ausbeute war folglich nicht mehr zu holen. Als 14. (Megger) und 19. (Gense) holten beide ein Streichergebnis, was für Farin Megger den vorzeitigen Titelgewinn bedeutete.

Im Schatten der Meisterschaftsentscheidung ging die Leistung von Montego Maassen (Nees Racing) fast ein wenig unter. Der letztjährige Mini-Pilot lieferte im ersten Finale eine fehlerfreie Leistung ab und katapultierte sich mit über zwei Sekunden Vorsprung vor Raphael Rennhofer (FM Racing) und Austin Lee (Kartschmie.de) zu seinem ersten Junior-Sieg. Im zweiten Finale konnte Maassen nicht daran anknüpfen: Auf feuchter Strecke gab es gleich zu Beginn unzählige Dreher und Rangeleien, in die auch der frischgebackene Laufsieger involviert wurde. Unbehelligt davon bahnte sich derweil Hugo Güttel (Exprit) – als einer der wenigen Fahrer auf Regenreifen – seinen Weg an die Spitze. Mit riesigem Vorsprung sah der Berliner schon wie der sichere Sieger aus, als die Piste rapide abtrocknete und die Stunde der Slick bereiften Fahrer schlug. So war es letztlich ein fulminant aufgelegter Raphael Baltzer (Beule-Kart Racing-Team), der sich souverän seinen ersten Junior-Triumph sichern konnte. Zweiter wurde erneut Raphael Rennhofer vor Janne Stiak (Kraft Motorsport). In der Tageswertung setzte sich Rennhofer vor Baltzer und Maasen als Sieger durch.

 

 

Senioren: Sieg für Hartmann – Titel für Hensen

Bei den Senioren zeigte Luca Thiel (JJ Racing) schon im Qualifying mit der Bestzeit, dass er den Titelkampf noch nicht aufgegeben hatte. Doch das Glück sollte nicht auf der Seite des Tabellenzweiten sein. In den Heats warf ihn ein Ausfall im Ranking zurück und auch im ersten Finale konnte er nach einer Startkollision trotz einer kämpferischen Aufholjagd kein zählbares Ergebnis mehr einfahren. Im Gegensatz dazu ließ Tabellenführer Linus Hensen (Kartschmie.de) nichts anbrennen. Mit zwei mehr oder weniger sicheren zweiten Plätzen machte er den Sack in der Meisterschaft zu. Mann des Wochenendes war derweil Lukas Hartmann (Kraft Motorsport). Er bugsierte sich mit einem lupenreinen Doppelsieg nicht nur auf Rang eins der Tageswertung, sondern letztlich auch noch zur Vizemeisterschaft. Hinter dem Tagessieger komplettierten Linus Hensen und Maddox Wirtz (3G Racing) am Abend das Podium.

DD2 Masters: Piert dominiert – Schollenberger triumphiert

In Wittgenborn führte kein Weg an Thomas Piert (Praga) vorbei. Der mehrfache RMC-Champion ließ der Konkurrenz keine Chance, fuhr die Trainingsbestzeit, gewann beide Vorläufe und sah auch in den Finals zweimal als Erster die Zielflagge. Einzig im nachgeholten Rennen von Wackersdorf ließ er sich die Butter vom Brot nehmen und überließ Tommy Helfinger (Beule-Kart Racing-Team) den Vortritt. Am Ende konnten aber weder Piert noch Helfinger den Titelgewinn Daniel Schollenbergers (Sodi) verhindern. Dem Baden-Württemberger reichten ein zweiter, ein sechster und ein vierter Platz in den Finalrennen, um sich in der Gesamtwertung gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

 

DD2: Tim Mika Metz räumt ab

Robert Schopian (Kartschmie.de) setzte im DD2-Feld die erste Duftmarke und fuhr die schnellste Runde im Zeittraining. In den Heats musste er allerdings Federn lassen und die Spitze an Titelfavorit Tim Mika Metz (Dörr Motorsport) abtreten. Im ersten Finale meldete sich Schopian eindrucksvoll zurück und sah nach 17 Runden als erster die Zielflagge. Ein technischer Regelverstoß hatte jedoch die Disqualifikation zur Folge, wodurch Metz die volle Punktzahl erbte. Fortan gab es für den KR-Piloten kein Halten mehr. Im zweiten Finale feierte er einen klaren Start-Ziel-Sieg und im nachgeholten Wackersdorf-Lauf ließ er wiederum die gesamte Konkurrenz hinter sich. Mit dieser Glanzleistung stand endlich der langersehnte Titelgewinn für den oftmals knapp gescheiterten RMC-Routinier zu Buche. Hinter dem neuen Meister komplettierten Fabian Bock (Woik Motorsport), der sich zugleich den Vizetitel holte, und Jannik Jakobs (Kraft Motorsport) die Top-Drei der Tageswertung.

„Wir haben ein wirklich spannendes Finale mit einigen Überraschungen erlebt. Ich gratuliere allen Champions und freue mich schon jetzt auf die neue Saison. Das diesjährige Konzept hat sich bewährt und die Teilnehmerzahlen zeigen, dass wir auch nach 20 Jahren auf dem richtigen Weg sind. 2022 werden wir daran festhalten und die Termine sind bereits in Planung“, so RMC-Initiator Andreas Matis. Während die RMC Germany nun in die Winterpause geht, wird es für Niklas Cassarino (Micro), Mikka Trapp (Mini), Farin Megger (Junior), Linus Hensen (Senior), Daniel Schollenberger (DD2 Masters) sowie Tim Mika Metz und Fabian Bock (beide DD2) noch einmal ernst. Die glorreichen Sieben werden Deutschland vom 11. bis 18. Dezember bei den Rotax MAX Grand Finals in Bahrain vertreten und sich mit den besten RMC-Fahrer*innen aus der ganzen Welt messen.